Spannungen im Team: "den Deckel vom Fass aufmachen" oder abwarten?

Vor Kurzem erzählte mir eine Führungskraft von einem Dilemma, das wohl viele kennen:
Die Stimmung im Team ist seit Wochen angespannt, die Kommunikation untereinander auf das Nötigste beschränkt, aber die Ursache bleibt unklar.
 
Obwohl sie spürt, dass etwas nicht stimmt, zögert sie, ihre Wahrnehmung anzusprechen.
„Ich habe Sorge, ungewollt ein Fass aufzumachen und den Deckel nicht mehr drauf zu bekommen“.
Sprich: größere Konflikte zu entfachen.
 
Wo Menschen zusammenarbeiten, entstehen zwangsläufig Spannungen. Doch diese sind nicht per se schlecht – sie können sogar zu besseren Lösungen und Innovationen führen.
Entscheidend ist, wie wir damit umgehen.
 
* Stimmung wahrnehmen und analysieren:
Oft ist die Ursache nicht sofort greifbar. Gibt es wiederkehrende Muster oder Auslöser?
Wer sind die Schlüsselpersonen in der Dynamik?
Was ist eventuell mein Anteil an der Situation?
 
* Beobachtungen neutral und wertfrei ansprechen:
d. h. ohne Vorwürfe, ggf. in Einzelgesprächen.
Es geht um das „Was“ und nicht das „Wer“.
 
* Raum für Lösungen öffnen:
Aktiv nach Lösungsvorschlägen fragen und diese auch einfordern.
Bedenken können geäußert, ggf. Kompromisse ausgehandelt und die Verantwortung zur Verbesserung geteilt werden.
 
* Am Ball bleiben:
Nach ersten Gesprächen den Fortschritt regelmäßig überprüfen und sicherstellen, dass sich positive Veränderungen festigen.
 
* Wenn sich Spannungen trotz eigener Bemühungen nicht auflösen lassen:
Ggf. eine neutrale Person hinzuziehen.

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