Mehr Wertschätzung als Chef*In: So gewinnen Sie mehr Anerkennung im Alltag



Als Führungskraft tragen Sie nicht nur die Verantwortung für den Erfolg Ihres Unternehmens, sondern auch für das Wohl Ihrer Mitarbeitenden. Gleichzeitig sehen Sie sich oft mit Herausforderungen konfrontiert, bei denen Ihre Mühen wenig oder gar keine Wertschätzung erfahren. Dieser kleine Leitfaden soll Ihnen helfen, auch Ihre Arbeit sichtbarer zu machen, mehr Anerkennung und Respekt für Ihre Leistung zu erhalten und gleichzeitig das Betriebsklima zu verbessern.

1. Reflektieren Sie Ihre aktuelle Situation
Stellen Sie sich selbst die Frage: Was erwarte ich von meinen Mitarbeitenden in Bezug auf Wertschätzung? Warum fühle ich mich nicht ausreichend anerkannt?

Notieren Sie konkrete Beispiele, bei denen Sie das Gefühl hatten, dass Ihre Arbeit oder Ihre Entscheidungen nicht gewürdigt wurden. So schaffen Sie eine klare Grundlage für spätere Gespräche.

2. Kommunikation ist der Schlüssel
Führen Sie regelmäßige Gespräche ein:
Planen Sie regelmäßige Feedback-Gespräche mit Ihren Mitarbeitenden. Diese bieten Ihnen die Gelegenheit, sowohl Anerkennung als auch Kritik offen anzusprechen.

Machen Sie Ihre Leistung sichtbar:
Kommunizieren Sie offen, was hinter den Kulissen geschieht. Viele Mitarbeitende sind sich nicht bewusst, was notwendig ist, um Benefits, flexible Arbeitszeiten oder andere Extras zu ermöglichen. Ein kurzes Update über aktuelle betriebliche Herausforderungen kann das Verständnis fördern.

3. Sprechen Sie Wertschätzung gezielt an
Thematisieren Sie Wertschätzung direkt:
Nutzen Sie passende Momente, um das Thema „Wertschätzung“ in einem Gespräch oder Team-Meeting anzusprechen. Erläutern Sie, wie wichtig Ihnen ein wertschätzender Umgang im Unternehmen ist – in beide Richtungen.

Seien Sie Vorbild:
Zeigen Sie Ihren Mitarbeitenden, wie es funktionieren kann, indem Sie regelmäßig deren Leistungen und Erfolge wertschätzen bzw. anerkennen.

4. Etablieren Sie eine Kultur der Anerkennung
Führen Sie Rituale ein:
Etablieren Sie kleine Rituale, bei denen Erfolge regelmäßig gefeiert oder gewürdigt werden – z. B. ein Team-Frühstück, kurze Wochenrückblicke oder Auszeichnungen für besondere Leistungen.

Verankern Sie Wertschätzung als Unternehmenswert:
Machen Sie Anerkennung zu einem festen Bestandteil Ihrer Unternehmenskultur. Eine „Dankbarkeitswand“, auf der Mitarbeitende anonym positives Feedback hinterlassen können, kann ein guter Anfang sein.

5. Schaffen Sie Gehalts- und Leistungstransparenz
Kommunizieren Sie Ihre Leistungen klar: 
Viele Mitarbeitende wissen nicht, welche Leistungen neben dem Gehalt erbracht werden. Erstellen Sie eine Übersicht über zusätzliche Benefits (z. B. Boni, Sonderurlaub, finanzielle Unterstützung) und teilen Sie diese transparent mit dem Team.

Erläutern Sie betriebliche Grenzen: 
Wenn in Gehaltsverhandlungen keine höheren Löhne möglich sind, erklären Sie nachvollziehbar, warum das so ist – etwa aufgrund von Kostenstrukturen oder Budgetvorgaben. So zeigen Sie, dass Ihre Entscheidungen wirtschaftlich begründet und nicht willkürlich sind.

6. Delegieren Sie und setzen Sie klare Grenzen
Vermeiden Sie Erpressbarkeit:
Lernen Sie, in angemessener Weise „Nein“ zu sagen, wenn Forderungen gestellt werden, die den Betrieb überlasten. Machen Sie deutlich, dass Sie zwar flexibel und entgegenkommend sein möchten, aber auch Grenzen setzen müssen.

Geben Sie Verantwortung ab:
Delegieren Sie Aufgaben, um Ihre eigene Arbeitslast zu reduzieren, und ermutigen Sie Ihre Mitarbeitenden zur Eigenverantwortung. Dies fördert nicht nur deren Kompetenz, sondern signalisiert auch Ihr Vertrauen.

7. Fördern Sie die Zusammenarbeit
Bieten Sie Team-Workshops an:
Organisieren Sie Workshops oder Teambuilding-Maßnahmen, bei denen Themen wie Wertschätzung, Kommunikation und Zusammenarbeit im Fokus stehen. So können Missverständnisse abgebaut und das Betriebsklima verbessert werden.

Setzen Sie gemeinsame Ziele:
Erarbeiten Sie zusammen mit Ihrem Team Ziele, die motivieren. Wenn das Team gemeinsam auf ein Ziel hinarbeitet, stärkt das den Zusammenhalt und das gegenseitige Verständnis.

8. Achten Sie auf sich selbst
Praktizieren Sie Selbstfürsorge:
Als Führungskraft tragen Sie auch Verantwortung für sich selbst. Achten Sie darauf, sich regelmäßige Auszeiten zu gönnen und zu reflektieren, ob Sie sich überlastet fühlen. Sprechen Sie mit einem Coach oder einer vertrauten Person, wenn Sie Unterstützung benötigen.

Feiern Sie Ihre eigenen Erfolge:
Lassen Sie nicht nur Ihre Mitarbeitenden feiern – feiern Sie auch Ihre eigenen Leistungen. Sie haben viel für Ihren Betrieb getan, und es ist wichtig, sich selbst dafür anzuerkennen.

Fazit:
Wertschätzung im Unternehmen ist keine Einbahnstraße. Als Führungskraft können Sie durch klare Kommunikation, Offenheit und Vorbildfunktion den Weg für mehr gegenseitigen Respekt und Anerkennung ebnen. Es braucht Zeit und konsequente Schritte, doch wenn Sie sich kontinuierlich für eine wertschätzende Unternehmenskultur einsetzen, werden Sie langfristig davon profitieren – durch motivierte Mitarbeitende, bessere Zusammenarbeit und letztlich eine entspanntere Atmosphäre für sich selbst.

--> Lesen Sie hierzu auch meinen Artikel "Wertschätzung ist keine Einbahnstraße".

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